Achema 2012 – Fraunhofer Innovationscluster Bioenergy

Pressemitteilung /

Die stoffliche und energetische Biomassenutzung kann zur Deckung des weltweiten Rohstoff- und Energiebedarfs beitragen. Zudem reduziert sie die Emission klimaschädigender Gase, diversifiziert die Rohstoffversorgung und stabilisiert sie langfristig. Vom 18. bis 22. Juni stellt Fraunhofer UMSICHT auf der Achema 2012 den Innovationscluster Bioenergy vor. Dessen Ziel ist es, neue Nutzungskonzepte für trockene sowie nasse und lignocellulosehaltige Biomasse zu entwickeln. Ausstellungsort ist Halle 9.2 Stand D64.

Pelletierte Biokohle.
Pyrolyseöl wird durch Pyrolyse von Biomasse gewonnen.

Weltweit fallen dezentral große Mengen an frischer Biomasse an. Das Spektrum reicht von Gras- und Grünschnitt über Ernterückstände, Verarbeitungsreste aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion bis hin zu Bioabfällen aus Privathaushalten. Genutzt wird feuchte Biomasse bisher wenig. Denn der hohe Wassergehalt bringt einen geringen Heizwert mit sich und macht Transport und Lagerung aufwendig. Die Inhomogenität, der Aschegehalt und die schlechte Verarbeitbarkeit erschweren die Nutzung feuchter Biomasse zudem.

Auf der Achema 2012 stellt Fraunhofer UMSICHT mit dem Innovationscluster Bioenergy ein Vorhaben zur energetischen und stofflichen Nutzung nasser Biomasse vor, das Optimierungspotenziale bei Sammlung, Transport, Lagerung und Prozessführung erschließen soll. Ziel ist die Bereitstellung von Technologien, die mobil und dezentral eingesetzt werden können, um aus lignocellulosehaltiger und/oder feuchter Biomasse sowie entsprechenden Reststoffen lager- und transportwerte Zwischenprodukte herzustellen. Im Detail sind im Projekt die ablative Flashpyrolyse und die hydrothermale Carbonisierung vorgesehen, da die in diesen Prozessen entstehenden Produkte sowie deren Gemische interessante kohlenwasserstoffreiche Zwischenprodukte bzw. Rohstoffe für Energieversorger, Petrochemie, Chemie und Biotechnologie darstellen.

Vorgestellt werden neue Nutzungskonzepte für Biomasse als Alternative zu bekannten Techniken, wie die Nutzung als Biogas, Bioethanol oder Biodiesel. Zur Vorbehandlung nasser Biomasse sollen Technologien zum mobilen Entwässern feuchter Biomasse und zur Presssaftfraktionierung auf Basis von Press- und Membrantechnologien entwickelt werden. Für die dezentrale Biomasseverarbeitung soll eine Technologie zur mobilen erntenahen Biorohölproduktion auf Basis der thermochemischen Konversion, Pyrolyse, erarbeitet werden. Für die semi-dezentrale Biomasseverarbeitung soll eine Technologie zur stationären Nutzung feuchter Biomasse bzw. von Reststoffen auf Basis der hydrothermalen Carbonisierung (HTC) entwickelt werden.

Der Innovationscluster Bioenergy wird durch das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) und die Fraunhofer-Gesellschft zu insgesamt 50 Prozent gefördert. Die Gesamtprojektsumme beträgt ca. 8 Mio. Euro bei einer Laufzeit von 4 Jahren (bis Ende 2015).

Fraunhofer UMSICHT präsentiert den Innocluster Bioenergy vom 18. bis 22. Juni in Halle 9.2 Stand D64 auf der Achema 2012 in Frankfurt am Main.