Nachhaltigkeit

Unter nachhaltiger Entwicklung versteht man nach dem derzeitigen Verständnis der Europäischen Union eine »Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen«. Nachhaltige Entwicklung umfasst somit drei Dimensionen, nämlich die ökonomische, die soziale und die ökologische, die von Politik, Unternehmen, Zivilgesellschaft usw. alle Dimensionen berücksichtigen. Die 2001 beschlossene und 2005 überarbeitete EU-Nachhaltigkeitsstrategie wird u. a. durch den Grundsatz ergänzt, dass die Umweltbelange auch in alle anderen Bereiche der EU-Politik einzubeziehen sind, in denen politische Maßnahmen mit Umweltauswirkungen verbunden sein könnten.

Für Unternehmen bedeutet diese Definition, dass sie ökonomische, ökologische und soziale Themen im täglichen und langfristigen Betrieb weitgehend berücksichtigen müssen. In der Praxis bedeutet das für die Kunststoffindustrie, dass sie bei einer Einführung neuer Produkte auf dem Kunststoffmarkt aus dem Blickwinkel dieser drei Themen verantwortlich sind. Neue Produkte sollen bezüglich ökonomischer, ökologischer und sozialer Auswirkungen bewertet werden. Diese Bewertung muss für alle Produktlebenszyklen durchgeführt werden, beginnend von Rohstoffquelle, Produktionsprozess, Lieferkette, über Verarbeitungsmethoden, Verpackung, Distribution und Gebrauch bis zu Entsorgungsmanagement inklusive Transport. Gleichzeitig sollen Unternehmen versuchen, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch das Anbieten besserer Funktionalität und Qualitätseigenschaften ihrer Produkte, durch das Einhalten von Umweltschutznormen und auch durch bessere Beiträge zu Abfallmanagementsystemen zu erhalten oder zu verbessern.

Im Beispiel der Nachhaltigkeit von Kunststoffen ist es sehr wichtig zu bemerken, dass alle Kunststoffe bereits jetzt in den meisten Fällen ökonomische, ökologische und soziale Kriterien mit höheren Anforderungen als alternative Materialien einhalten. Biokunststoffe können daher als Wettbewerber zu klassischen Kunststoffen betrachtet werden, die diese Anforderungen oftmals noch übertreffen.

Da jedoch Kunststoffe in vielen Industriebranchen eingesetzt werden, ist es schwierig, gleiche Standards zu setzen und eine Politik der nachhaltigen Entwicklung für alle genau zu definieren. Daher sollten grundlegende Standards für alle Polymerprodukte und spezielle Nachhaltigkeitsstandards für die verschiedenen Anwendergruppen festgelegt werden.

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