Menschliches Knorpelgewebe als Vorbild
Der Hüftkopfüberzug wird unter Berücksichtigung verschiedener Lastszenarien konstruiert. Auch die anatomischen Unterschiede von Männern und Frauen sollen beim Design des Prototyps eine Rolle spielen. Das Material des Überzugs, ein speziell entwickeltes Polyurethan, soll ähnliche elastische Eigenschaften wie menschliches Knorpelgewebe aufweisen. Dafür modifizieren die Wissenschaftler*innen die Polymere so, dass eine biomimetische Oberfläche erzeugt und die Verträglichkeit des Materials für den menschlichen Körper erhöht wird.
Verfahren übertragbar auf andere Medizintechnik-Produkte
Bei der Entwicklung des Hüftkopfüberzugs ist den Projektpartnern ein ressourcenschonender Materialeinsatz wichtig. Auf metallische und keramische Werkstoffe wird im Rahmen der Entwicklung deshalb verzichtet. Zur Bereinigung des Kunststoff-Produkts kommt verdichtetes CO2 zum Einsatz, das sich anschließend rückstandsfrei entfernen lässt. Anders als vergleichbare Technologien verzichtet das Verfahren bei der Polymermodifikation auf den Einsatz organischer Lösemittel. Die Hochdruckimprägnierung ist somit unter Umwelt- und Gesundheitsaspekten besonders unkritisch und ist auch zur Herstellung anderer Medizintechnik-Produkte geeignet.
Verbesserung der orthopädischen Versorgung
Der biomimetische Ansatz trägt zu einer qualitativen und nachhaltigen Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Orthopädie bei und hilft Arthrosepatienten und Arthrosepatientinnen ihre alltäglichen Aktivitäten wieder selbstständig ausführen können – ohne die Risiken künstlicher Prothesen auf sich nehmen zu müssen