Die Abgasmengen, die in der Industrie entstehen, sind gigantisch. Um diese Kohlenstoffquelle nicht ungenutzt zu lassen, werden im Fraunhofer-Projekt »SyngasFerm« diese kohlenstoffhaltigen Abgase stofflich umgewandelt, um daraus andere Produkte zu erschließen. Dazu werden die Gase zu Alkoholen und Aceton fermentiert, die sich wiederum katalytisch zu hochwertigen Kraftstoffkomponenten für Diesel und sogar Kerosin umsetzen lassen. Die auf diese Weise hergestellten Produkte können neben der Nutzung als Kraftstoff auch für die Herstellung von Spezialchemikalien, z.B. Amine, eingesetzt werden. Amine beispielsweise kommen in der Kunststoffverarbeitung, der Pharmaindustrie oder beim Herstellen von Tensiden und Farbstoffen zum Einsatz. Die im Projekt entwickelte Syntheseroute schließt nicht nur Kreisläufe in der chemischen Industrie. Sie stellt auch eine nachhaltige Alternative für die Gewinnung von Kraftstoffen und Spezialchemikalien zu Verfahren dar, die Erdöl als Rohstoffquelle nutzen. Neben den Abgasen aus der Industrie können auch Synthesegas-ähnliche Gasgemische aus der Haus- und Industriemüll-Verbrennung für das entwickelte Verfahren genutzt werden.