/  06. September 2011  -  07. September 2011

Zukunft Kunststoff-Verwertung

Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, Einführung einer neuen Wertstofftonne, ein schärfer werdender Kampf zwischen privaten und kommunalen Entsorgern – für Wertstoffe aus Haushalten wird in diesem Jahr so manche Weiche neu gestellt. Gelingt es Deutschland, seine führende Rolle bei der Getrenntsammlung zu behaupten? Welche Konzepte für die Erfassung zusätzlicher Wertstoffe sind Erfolg versprechend? Wo liegen noch ungenutzte technische Potenziale bei Erfassung, Sortierung und Recycling? Das zweitägige Kolloquium »Zukunft Kunststoff-Verwertung 2011«, das Fraunhofer UMSICHT und BKV Plattform für Kunststoff und Verwertung am 6. und 7. September in Krefeld anbieten, nimmt brennende Fragen rund um duale Systeme, gesetzliche Neuentwicklungen und technische Innovationen unter die Lupe.

Die duale Abfallwirtschaft hat Jubiläum: Vor 20 Jahren trat die deutsche Verpackungs-verordnung in Kraft. Die Verwertung von Kunststoffabfällen schont seither Ressourcen und mindert Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig wird auch noch nach 20 Jahren heftig über Kosten, Erfassungsquoten und Unterlizenzierung am Markt gestritten. Dauerbrenner ist auch die Debatte um Exporte von Wertstoffen nach Asien – Material, das den deutschen Verwertern fehlt. Die Akzeptanz von Kunststoffen und ein funktionierendes Verwertungs-system hängen eng zusammen: Die Vermüllung der Ozeane (Marine Litter) oder auch das Tonnen-Wirrwarr in mancher Kommune stellen sie derzeit auf die Probe.

Wertstoffe werden lokal gesammelt, aber global gehandelt. Der erste Tag des Kolloquiums nimmt daher Fragen der internationalen Rohstoffversorgung und der Erweiterung der Stoffströme durch die neue Wertstofftonne in den Fokus. Rohstoffexperten skizzieren die nationale und internationale Entwicklung, private und kommunale Verwerter zeigen, wo die Wertstofftonne schon funktioniert und wo es hakt. Der zweite Tag widmet sich Trends und Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, bei Erfassung, Sortierung, Aufbereitung und Recycling. Verwerter geben Einblick in effiziente Verfahren und optimierte Prozesse, Wissenschaftler präsentieren neue Ansätze für Kunststoffherstellung und unternehmerischen Klimaschutz durch konsequente Kreislaufführung.