/  17. Juni 2015, 17:00 Uhr

Freihandelsabkommen TTIP/CETA – Chance oder Gefahr?

Eine Initiative der Mitarbeiter/innen von Fraunhofer UMSICHT

Kaum ein Thema polarisiert derzeit so stark wie TTIP, das geplante Freihandelsabkommen mit den USA. Auch das bereits verhandelte Abkommen mit Kanada, CETA, wird kritisiert. Wird die Senkung von Zöllen und Beschränkungen die Volkswirtschaft ankurbeln und neue Arbeitsplätze schaffen? Oder werden Arbeitnehmerrechte ausgehöhlt und lediglich die Konzerne profitieren? Wird eine »Paralleljustiz« aufgebaut, die Umwelt- und Sozialgesetze zu Fall bringen könnte? Oder führt der Abbau bürokratischer Hemmnisse zu spürbaren Erleichterungen und Kostensenkungen für Unternehmen? Die zwei Seiten der Medaille werden im Rahmen der nächsten Debatte bei Fraunhofer UMSICHT am 17. Juni 2015 kritisch beleuchtet.

Während das geplante Abkommen mit Kanada, CETA (Comprehensive Trade and Economic Agreement), von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet ausverhandelt und bereits im September 2014 veröffentlicht wurde – die Ratifizierung steht noch aus –, formiert sich in Europa, insbesondere in Deutschland, massiver Widerstand gegen das TTIP-Abkommen (Transatlantic Trade and Investment Partnership). Seit 2013 verhandeln Europäische Union und USA hinter verschlossenen Türen, nur vereinzelte Informationen gelangen an die Öffentlichkeit. Das schürt Gerüchte und führt zu Verunsicherungen.

Auf der einen Seite stehen die Befürworter, die neben steigenden Reallöhnen und sinkenden Preisen weitere positive Effekte, die TTIP für die Wirtschaft bringen könnte, als große Wachstumschance sehen. Die Kritiker hingegen sehen TTIP als eine große Gefahr. Bedingt durch mangelnde Transparenz mutmaßen sie, dass bei den Verhandlungen lediglich die Interessen der Großkonzerne und Lobbyisten, nicht aber die der Verbraucher berücksichtigt werden. Zudem sei der Preis, den letztlich Verbraucher für positive Wirtschaftseffekte zahlen müssen, zu hoch. Es könnten – durch die Hintertür – z. B. mit Skepsis betrachtete und von vielen abgelehnte Technologien wie Gentechnik und Fracking doch noch einen Weg nach Deutschland finden.

Pro und contra

Die beiden Referenten der Debatte #9, Dr. Sabine Stephan vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung und Alexander Felsch von unternehmer nrw (Landesvereinigung der Unternehmerverbände Nordrhein-Westfalen e.V.), werden am 17. Juni 2015 ab 17 Uhr bei Fraunhofer UMSICHT über pro und contra der Freihandelsabkommen referieren. Interessierte Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen. Die Veranstalter freuen sich auf eine spannende Diskussion im Anschluss an die Vorträge.

Debatten bei Fraunhofer UMSICHT

Eine Initiative der Mitarbeiter/innen von Fraunhofer UMSICHT // Gespräche zu aktuellen Themen rund um Forschung und Technik, Kultur und Gesellschaft // ein bis drei Gäste diskutieren mit den Moderatoren/innen und dem Publikum // der Teilnehmerkreis ist offen // die Veranstaltung ist kostenfrei // Dauer ca. 60 bis 90 Minuten

Anmeldung

Per Anmeldeformular (siehe unten) oder E-Mail an manuela.rettweiler@umsicht.fraunhofer.de