Wanderausstellung zum Ausleihen: Blicke in eine bionische Zukunft

Pressemitteilung /

Wo können wir lufthaltende Oberflächen einsetzen? Was kann ein bionisch umgesetzter Elefantenrüssel? Was leisten von Insekten inspirierte Abbildungssysteme? Die ausleihbare Wanderausstellung »Copyright Evolution – Blicke in eine bionische Zukunft« zeigt, wie Wissenschaftler biologische Vorbilder nutzen, um neue technische Anwendungen zu entwickeln. Die Ausstellung ist sowohl für Erwachsene als auch Schüler, für Wissenschaflter oder Bionik-Interessierte geeeignet.

Insektenaugen dienen als Vorbild für Abbildungssysteme.
Premiere in Bonn
Premiere feierte die Ausstellung in Bonn.

In der Biologie gibt es Lösungen, die häufig leistungsfähiger, ressourceneffizienter und besser in ihre spezifische Umgebung eingepasst sind als analoge, vom Menschen erfundene Technologien. Wissenschaftlern dienen sie als Vorbilder und Ausgangspunkt, um bessere und nachhaltigere Technologien und Produkte zu entwickeln. In sieben schnell aufstellbaren Boxen werden Produktvisionen und Einsatzmöglichkeiten für bionische Innovationen vorgestellt, die im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Maßnahme BIONA (Bionische Innovationen für nachhaltige Produkte und Technologien) entstanden sind.
 
Die Folkwang Universität der Künste konzipierte und realisierte die Ausstellung, Fraunhofer UMSICHT begleitete sie wissenschaftlich. Studierende der Folkwang Universität der Künste entwickelten die visionären Anwendungsideen in enger Absprache mit Wissenschaftlern, um die Möglichkeiten der Natur zu verstehen, die spezifischen Herausforderungen bei der technischen Umsetzung darzustellen und auch den Anspruch der Nachhaltigkeit bei ihren visionären Anwendungsideen besonders im Auge zu behalten.

Antifouling durch haarige Oberfläche

Beispielsweise wird die haarige Struktur des Palmensamens als Vorbild genutzt, um biologische Antifouling-Beschichtungen zu entwickeln. Die haarige Mikrostruktur überführen die Forscher in eine künstliche Oberfläche auf Silikonbasis. Der Zweck: Diese kann Foulingbewuchs an Oberflächen von Schiffen verhindern. Denn Seepocken und Algenlarven finden bei einer nachgiebigen und faserigen Oberfläche keinen Halt. Das wäre eine umweltfreundliche Alternative zu bisherigen oft umweltbelastenden Antifouling-Beschichtungen.

Selbstheilender Kreativwerkstoff

Wird die Rinde der Birkenfeige verletzt, tritt Milchsaft aus. Dabei brechen mit dem Protein Hevein gefüllte Kapseln auf, welche die Latexpartikel im Milchsaft quervernetzen und so zu einem Wundverschluss führen. Das Prinzip der pflanzlichen Selbstheilung, wie zum Beispiel beim Fikus, wurde auf Werkstoffe übertragen. Dazu wurde das Polymer mit Ionen (gegensätzlich geladene Teilchen) ausgestattet. Die ionische Bindung ermöglicht die Heilung von Mikrorissen. Wird das Material beschädigt, so ziehen sich verschieden geladene Teilchen an und entfalten eine klebende Wirkung, wenn sie erneut in Kontakt kommen. Produkte aus selbstheilenden Werkstoffen haben durch ihre Selbstreparaturfähigkeit eine längere Lebensdauer und Anpassungsfähigkeit. Ein Material, das sich nach einem frischen Schnitt wieder mit sich selbst verbinden lässt, könnte z. B. als Kreativwerkstoff genutzt werden.

Premiere in Bonn

Ihre Premiere feierte die Ausstellung in Bonn beim NRW-Bürgerfest vom 1. bis 3. Oktober 2011. Ab Januar ist sie beim Fraunhofer-Institut UMSICHT in Oberhausen zu sehen. Die Ausstellung ist ausleihbar gegen eine Aufwandspauschale. Sie ist geeignet für Schüler, aber auch für Erwachsene, ebenso für Wissenschaftler als auch interessierte Nicht-Fachleute. Die Boxen können beispielsweise auch als thematische Ergänzung für eigene Veranstaltungen genutzt werden. Die Ausstellungsboxen sind mit zwei Personen gut transportier-, auf- und abbaubar und passen in einen Sprinter. Sie sind 1,50 Meter breit und 50 Zentimeter hoch und tief. Zwei Personen benötigen zwei Stunden für den Aufbau der gesamten Ausstellung.

Weitere Ausstellungstermine auf einen Blick:

Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen: ab Januar 2012
DLR, Bonn: 23. Februar bis 11. März 2012
VDI, Düsseldorf: 13. März bis 29. April 2012 (nur ein Teil der Ausstellung)
BIONA Projektabschluss, Saarbrücken: Mai 2012
Folkwang-Universität der Künste, Essen: 1. bis 11. Juni 2012Ideen Park der ThyssenKrupp AG, Essen: 11. bis 23. August 2012

Wer die Ausstellung ausleihen möchte, kann sich an die Abteilung Public Relations von Fraunhofer UMSICHT wenden.