Forschungsnachwuchs gesucht

Fraunhofer-Talent-School ermöglicht den Blick hinter die Kulissen

Pressemitteilung /

Bereits zum zehnten Mal findet in diesem Jahr die Fraunhofer-Talent-School in Oberhausen statt. Vom 17. bis 19. Oktober erhalten Jugendliche ab der 9. Klasse Gelegenheit unter professioneller Anleitung in verschiedenen Workshops zu aktuellen Themen der Naturwissenschaften aktiv zu werden. Bewerbungsschluss ist der 31. August.

Forschung und Spaß: Fraunhofer-Talent-School in Oberhausen.
© Fraunhofer UMSICHT
Forschung und Spaß: Fraunhofer-Talent-School in Oberhausen.

Im Rahmen der Fraunhofer-Talent-School bearbeiten Schülerinnen und Schüler der 9. bis 12./13. Klasse von Gymnasien oder Gesamtschulen gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aktuelle Fragestellungen zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. »Die Fraunhofer-Talent-School richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit großem Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Themen«, erzählt Meike Coenders, Gruppenleitung Personal bei Fraunhofer UMSICHT, die das Programm auch für die Suche nach dem zukünftigen Wissenschaftsnachwuchs nutzt. »Sie bietet sowohl den Teilnehmenden als auch uns als Institut die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens. Das kann der erste Schritt für den Direkteinstieg bei uns im Rahmen einer Ausbildung oder begleitend während des Studiums sein.«

Die Jugendlichen erwartet ein dreitägiges Programm, welches neben den Workshops auch theoretische Einblicke in den Forschungsalltag bietet. Folgende drei Angebote sind in diesem Jahr geplant.

Internet der Dinge (IoT) – Wenn der Wecker mit der Kaffeemaschine spricht

Digitalisierung, Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT) sind Begriffe, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Theoretisch kann jedes Gerät, ob Smartphone, Kaffeemaschine oder die Heizung, kommunizieren und unter anderem mit dem Internet verknüpft werden. Die Vernetzung der Komponenten bietet, mit Unterstützung von Big Data, die Möglichkeit, komplexe Auswertungen durchzuführen. Mithilfe von IoT können schnell »smarte« Lösungen in verschiedenen Bereichen entwickelt werden. »Die Schülerinnen und Schüler erwartet im Workshop eine Mischung aus Informatik, grundlegender Programmierung und Elektrotechnik. Hierbei steht die Anwendung, das Vernetzen von Objekten, im Vordergrund«, erklärt Informatik-Workshopleiter Christoph Epping. Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden ebenfalls, welche Risiken eine vollständige Vernetzung der Lebensbereiche mit sich bringt.

3D-Druck, Lasercutten und Co.: Von der Idee zum fertigen Prototypen

Der französische Philosoph Roland Barthes hat einmal gesagt: »Plastik ist die erste magische Materie, die zur Alltäglichkeit bereit ist. Die Hierarchie der Substanzen ist zerstört, eine einzige ersetzt sie alle.« Der Leiter des Workshops Technik, Patrick Jaruschowitz, ergänzt: »Der 3D-Druck bringt dieses Potenzial des Kunststoffs zum Tanzen.« Der Wissenschaftler betont jedoch gleichzeitig, dass damit auch eine große Verantwortung für einen nachhaltigen und reflektierten Umgang mit Kunststoff geboten ist.

Die Schülerinnen und Schüler tauchen ein in die Arbeitswelt von Technik und Forschung und realisieren, unter fachkundiger Anleitung, aus einer Idee ein Produkt. Abgerundet wird der Workshop durch Wissensvermittlung zu unterschiedlichen Fertigungstechnologien, wie u. a. 3D-Druck und dessen zukünftige Anwendung in der Forschung und Industrie. Dabei wird die gesamte Prozesskette durchlaufen, von der ersten technischen Zeichnung, über die Herstellung von Filament bis hin zur Nachbearbeitung der Bauteile.

Mikroplastik – kleine Partikel mit großen Folgen?

Der Workshop »Mikroplastik« wird in diesem Jahr aufgrund eines konstant steigenden gesellschaftlichen Interesses am Thema bei zugleich hoher medialer Aufmerksamkeit zum vierten Mal im Rahmen der Fraunhofer-Talent-School durchgeführt. Aktuell steht insbesondere die Verschmutzung der Umwelt mit Kunststoffen im Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit und wird immer mehr zum Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Die Workshop-Teilnehmer erfahren Wissenswertes rund um Kunststoffe und Mikroplastik und werden insbesondere für die Probleme, die Kunststoffe in der Umwelt bewirken können, sensibilisiert. Ralf Bertling, Leiter des Workshops: »Wir beschäftigen uns in diesem Jahr mit Kunststoffen und Kunststoffabfällen in allen Größen. Wir informieren uns über die aktuelle Situation und entwickeln gemeinsam Ideen, durch die jeder (s)einen Beitrag zur Reduzierung des Kunststoffproblems leisten kann. Wir lassen uns außerdem ‚bionisch inspirieren‘, untersuchen die Umwelt auf Kunststoffe und schauen uns eine Kläranlage an.«

Lernen, Spaß haben, nette Leute kennen lernen

Das Rahmenprogramm ergänzt die Arbeit in den Workshops um eine Institutsführung, Abendveranstaltungen sowie die Möglichkeit zum Austausch untereinander aber auch mit Mitarbeitenden des Instituts. »Die Atmosphäre bei der Talent School ist etwas ganz Besonderes«, so Meike Coenders, »Obwohl viel und hart gearbeitet wird, haben alle einen Riesenspaß. Und die Präsentation der Ergebnisse vor Freunden, Verwandten und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts ist für die Teilnehmenden ein echter Höhepunkt.« Die Anmeldung kann ab sofort und idealerweise online über die UMSICHT-Website erfolgen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. August. Es wird ein geringer Unkostenbeitrag von 90 € je Teilnehmendem erhoben.