Vier Fragen an ...

... Nicolai Daheim von der thyssenkrupp Uhde GmbH

Interview vom 15.09.2023

Nicolai Daheim
Nicolai Daheim hat 1999 eine Ausbildung zum Chemikanten bei der Rütgers VFT AG abgeschlossen. Nach einer Weiterbildung zum Chemietechniker im Jahr 2005, hat er 2007 noch eine Weiterbildung zum technischen Betriebswirt abgeschlossen. Seit 2008 ist er für die thyssenkrupp Uhde GmbH tätig.

Als Verantwortlicher für die Katalysatortestanlage zur Ammoniaksynthese, was wurde aus dieser Perspektive betrachtet bislang im Verbundprojekt Carbon2Chem® erreicht?

Nicolai Daheim: Im Carbon2Chem®-Projekt konnten verschiedenen Hüttengase im Gasbehandlungstechnikum gereinigt werden. Die erfolgreiche Reinigung der Gase wurde mittels analytischer Methoden nachgewiesen, aber insbesondere durch den stabilen Betrieb der Ammoniak- und Methanolsynthese in den Laboren des Technikums.

Was waren Highlights?

Nicolai Daheim: Der Aufbau der Ammoniak Laboranlage, als eine der ersten im Carbon2Chem®-Technikum, in Duisburg und anschließend die weltweit erstmalige Produktion von Ammoniak aus gereinigten realen Hüttengasen ist sicher eines der Highlights.

Auch der erfolgreiche Abschluss der ersten langen Versuchskampagne zur Synthese von Ammoniak aus Hochofengas ist hier zu erwähnen.

Was waren die größten Herausforderungen?

Nicolai Daheim: Das Erreichen der notwendigen langen Versuchslaufzeiten und die Koordinierung der geplanten Versuchsreihen mit den verschiedenen Partnern ist eine Herausforderung. Insbesondere durch den Betrieb mit realen Hüttengasen gibt es einige Schnittstellen, Anlagenteile usw. die für einen erfolgreichen Versuchsbetrieb gut zusammenarbeiten müssen. Dies erfordert eine gute Kooperation und Abstimmung mit den verantwortlichen Partnern im Carbon2Chem®-Projekt.

Welche nächsten Schritte sind geplant?

Nicolai Daheim: Für die restliche Projektlaufzeit ist der Abschluss noch ausstehender Versuchskampagnen mit gereinigten Hüttengasen geplant. Außerdem wollen wir noch Versuche zur weiteren Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Ammoniaksynthese aus Hüttengasen durchführen, hierzu zählen unter anderem die weitere Optimierung der Nutzung von Elektrolysewasserstoff und auch die Testung weiterer Katalysatoren.