Projektergebnisse

EU-Projekt CoMeth: Grubengas als Primärenergie effizienter nutzbar

Pressemitteilung /

Eines der Hauptbestandteile des bei Bergbauaktivitäten anfallenden Grubengases ist das als Brennstoff nutzbare Methan. Seine energetische Nutzung erweitert nicht nur das Angebot an Primärenergien, sondern verringert gleichzeitig Treibhausgasemissionen. In dem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben CoMeth, »Coal Mine Methane – New Solutions for Use of CMM – Reduction of GHG Emissions«, realisierten das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und Partner zwei Demonstrationsanlagen zur Aufbereitung von Grubengas in Polen und Russland. Im Abschlusstreffen am 19. und 20. Juni präsentieren die Forscher die Ergebnisse.

Internationale Projektgruppe CoMeth.

Grubengas bildet sich während des natürlichen Prozesses der Entstehung von Kohle, der sogenannten Inkohlung. Durch den Abbau von Steinkohle wird das Gas freigesetzt. Das Problem: Grubengas besteht zu einem wesentlichen Bestandteil aus Methan, welches neben Kohlendioxid, Lachgas und FCKW zu den langlebigen Treibhausgasen gehört. In den letzten dreieinhalb Jahren forschten in dem EU-Projekt CoMeth, »Coal Mine Methane – New Solutions for Use of CMM – Reduction of GHG Emissions«, acht Partner aus sechs unterschiedlichen Ländern an innovativen Methoden zur energetischen Nutzung von Grubengas. Das Ergebnis: Zwei Demonstrationsanlagen zur Aufbereitung von Grubengas in Polen und Russland sowie Handlungsempfehlungen zur Nutzung des Gases als Energiequelle.

In der durch den Projektpartner LNG Silesia betriebenen Demonstrationsanlage in Polen wird stark methanhaltiges Grubengas zu Flüssiggas aufbereitet, das anschließend in Tankwagen zu den Verbrauchern transportiert wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methannutzungsmöglichkeiten in Brennern oder Blockheizkraftwerken kann mit diesem Verfahren auch an Standorten mit schlechter infrastruktureller Ausstattung ein energetisches Wertprodukt hergestellt werden.

Das russische Bergwerksunternehmen SUEK setzt in der in Sibirien betriebenen Demonstrationsanlage schwach methanhaltiges Grubengas als Ersatz für Verbrennungsluft in Gasmotoren zur Stromproduktion ein. Auf diese Weise können auch Gase, deren Methangehalt für herkömmliche Nutzungsmöglichkeiten zu niedrig sind und üblicherweise in die Atmosphäre abgeführt werden, sinnvoll genutzt werden.

Im Abschlusstreffen am 19. und 20. Juni bei Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen präsentierten die Projektpartner den erfolgreichen Aufbau und die Inbetriebnahme beider Demonstrationsanlagen. Die erarbeiteten Handlungsrichtlinien werden voraussichtlich im Herbst 2012 veröffentlicht.

 

 

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