Workshop
»Katalyse – Von der Grundlage zur Anwendung«
Katalysatoren helfen, Energie zu sparen, neue Energiequellen zu erschließen und chemische Produkte herzustellen. Dr. rer. nat. Stefan Kaluza, Wissenschaftler bei Fraunhofer UMSICHT, arbeitet zusammen mit dem Mülheimer Max-Planck-Institut für Kohlenforschung an einem Projekt zur Katalyse. Zusammen verfolgen die Forschungsinstitute das Ziel, katalytische Verfahren bis zu ihrer Erprobung im industriellen Maßstab zu entwickeln. Der Workshop »UMSICHT: Zur Sache! Katalyse – Von der Grundlage zur Anwendung« will zusammen mit Partnern aus Industrie, Forschung und Universitätswesen das Spektrum der Katalyse vorstellen. »UMSICHT: Zur Sache! Katalyse« findet am 22. November 2012 bei Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen statt.
Im Interview spricht Fraunhofer UMSICHT-Wissenschaftler Dr. rer. nat. Stefan Kaluza (31) über sein Fachgebiet, »UMSICHT zur Sache!« und warum ihn die Chemie fasziniert.
Ihr Arbeitsgebiet ist die heterogene Katalyse. Worum handelt sich dabei genau?
Gemeinhin ist es bei der Katalyse so, dass sobald für die Durchführung eines chemischen Prozesses sehr hohe Drücke oder Temperaturen benötigt werden, es sinnvoll ist, einen Katalysator zu verwenden. Dieser fungiert als Hilfsstoff und lässt dieselbe Reaktion bei geringeren Temperaturen und Drücken ablaufen. Heterogen bedeutet in dem Fall, dass der Katalysator und das Reaktionsmedium in unterschiedlichen Phasen vorliegen, beispielsweise hat man einen festen Katalysator und eine Gasphasenreaktion.
Wie sehen Ihre Projekte zur heterogenen Katalyse bei Fraunhofer UMSICHT aus?
Seit Anfang letzten Jahres gibt es ein Projekt zur Darstellung von höheren Alkoholen aus Biomasse-stämmigem Synthesegas. Dieses Thema möchten wir gern ausführen, da sich aus den Alkoholen wiederum wichtige Plattformchemikalien darstellen lassen, welche bisher vornehmlich erdölbasiert sind. Auch diese Prozesse sind Teil unserer Forschungsarbeiten. In einer Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung geht es außerdem um die Darstellung von Methylal. Methylal ist eine Flüssigkeit, die als Lösemittel und in der Produktion von Parfüm, Harzen, Farblösern und Schutzanstrichen verwendet wird. In polymerer Form wird es aber vor allem als vielversprechender Kraftstoffzusatz angesehen. Das Max-Planck-Insitut betreibt die Grundlagenforschung im Bereich Katalysatorentwicklung, und wir bei Fraunhofer UMSICHT beschäftigen uns mit der technischen Verfahrensentwicklung vom Up-scaling der Katalysatorsynthese bis zur Entwicklung des technischen Prozesses.
Am 22. November richtet Fraunhofer UMSICHT den Workshop »UMSICHT zur Sache! Katalyse – Von der Grundlage zur Anwendung« aus. Wie sieht das Programm aus?
Wir möchten zeigen, wie grundlegende Katalysatorforschung an Hochschulen stattfindet, welche Chancen sie bietet und an welche Grenzen sie stößt. Zum anderen soll dargestellt werden, auf welche Art Katalysatorforschung großindustriell betrieben wird und wie ein Produkt den Weg aus dem Labor in die Produktion findet. Als dritte Komponente präsentieren wir wie einen katalytischen Prozess von der ersten Planung bis zur großtechnischen Auslegung zu einem wirtschaftlichen Verfahren.
Wie kamen Sie dazu, Chemie zu studieren?
Praktisch meine komplette Familie hat in einem Chemiepark gearbeitet. Als ich noch klein war, gab es da einen Tag der offenen Tür. Da bin ich hin und habe gedacht, dass es toll wäre, diese ganzen Rohrleitung und Anlagen zu verstehen. Als wir dann in der Schule Chemie als Unterrichtsfach bekommen haben, hat es mich sofort fasziniert. Nach dem Abitur stand direkt für mich fest, dass ich das mit einem Studium intensivieren will.
Weitere Details zur Veranstaltung folgen in Kürze.
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