Urbane Landwirtschaft

Oberhausener*innen gefragt: Akzeptanzstudie zur Lebensmittelversorgung vom Dach

Pressemitteilung /

Seit Oktober 2019 wächst auf dem Dach des Oberhausener Jobcenters Gemüse und Obst. Das inFARMING® Konzept der urbanen Landwirtschaft vom Fraunhofer UMSICHT konnte hier erstmalig umgesetzt werden. Ziel ist es, Pflanzen nachhaltig anzubauen und ressourcenschonende Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft zu erforschen. Doch was geschieht eigentlich mit dem dort angebauten Gemüse und Obst? Oberhausener*innen sind jetzt gefragt und können ihre Meinung in einer Umfrage zum ALTMARKTgarten einbringen.

© Fraunhofer UMSICHT
Salatanbau im ALTMARKTgarten in Oberhausen
ALTMARKTgarten Oberhausen: Außenansicht
© Fraunhofer UMSICHT
Außenansicht auf das Jobcenter mit dem ALTMARKTgarten

Paprika aus dem Supermarkt oder doch die Tomaten vom benachbarten Bauern oder der Bauerin? Wo wir unser Gemüse kaufen, hängt nicht zuletzt auch von unserem Wohnort ab. Selbstversorgen und nachhaltig Leben entwickelt sich zum Trend. Immer mehr Menschen bauen ihren täglichen Bedarf an Salat und Co. zuhause im eigenen Garten an. Aber nicht jeder verfügt heute über diese Möglichkeit - gerade in der Stadt.

Basierend auf dem inFarming®-Konzept hat Fraunhofer UMSICHT 2019 gemeinsam mit der Stadt Oberhausen  ein erstes erfolgreiches Projekt entwickelt: den ALTMARKTgarten auf dem Dach des neuen Jobcenters. In dem mehr als 1000 Quadratmeter großen Dachgewächshaus werden seither Lebensmittel in drei verschiedenen Klimazonen angebaut, Anbaumethoden demonstriert und in einer vierten Klimakammer Technologien für eine effiziente und nachhaltige Produktion erforscht. Verknüpft ist die Versorgung mit Abwärme und Abwasser des Gebäudes. Diese annähernde Kreislaufschließung führt zur Schonung der Ressourcen. Durch den lokalen Anbau werden zusätzlich lange Transportwege vermieden und die Möglichkeit einer lokalen Versorgung gegeben. Ziel ist es, das hier angebaute Gemüse und Obst in Oberhausen zum Verkauf anzubieten.

Umfrage zum ALTMARKTgarten startet am 31. Mai: Oberhausener*innen gefragt

In einer Umfrage zum ALTMARKTgarten können nun Oberhausener*innen ab dem 31. Mai vier Wochen lang gezieltes Feedback zum Altmarktprojekt geben. Die »Akzeptanzstudie Urbane Landwirtschaft und Gesellschaft« entwickelte Kabilan Thavachelvan (21), der »Nachhaltige Entwicklung« an der Hochschule Bochum studiert. In seiner Bachelorarbeit in Kooperation mit Fraunhofer UMSICHT befasst er sich mit den Potenzialen der Urbanen Landwirtschaft. In der 15-minütigen Umfrage wird zum Beispiel nach dem eigenen Kaufverhalten für Obst und Gemüse gefragt – zwischen den kurzen Fragenblöcken folgen wiederholt kompakte Informationseinheiten oder Videosequenzen rund um die Urbane Landwirtschaft. »Ich möchte die Wünsche und Einstellungen der Oberhausener*innen zum Urban farming und konkret zum Konzept des ALTMARKTgartens erfragen. Aus den Ergebnissen können Rückschlüsse auf die Akzeptanz gezogen werden und diese Daten auch genutzt werden, um das Geschäftsmodell weiter an die Bedürfnisse anzupassen«, erklärt der Student. Die Ergebnisse können somit direkt in die zukünftige Ausrichtung des Dachgewächshauses einbezogen werden.

Urbane Landwirtschaft mitten in Oberhausen

Unter Urbaner Landwirtschaft versteht die Forschung die Lebensmittelproduktion in Städten oder Verdichtungsräumen. Anders als in der traditionellen Landwirtschaft wachsen die Pflanzen hier beispielsweise auch auf Gebäudedächern, an deren Fassaden oder sogar in den Häusern in Form einer »Indoor-Farm«. »Urbane Landwirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung«, erklärt Thavachelvan, »Unsere Städte wachsen stetig. Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2050 68 Prozent* der Bevölkerung in Städten leben.«

Zur Studie

Vom 31. Mai bis zum 30. Juni können alle interessierten Oberhausener*innen mitmachen und an der Studie teilnehmen und wissenswerte Details über das Konzept erfahren.