Konverter

Ökobilanz von batteriefähigem Lithium

Pressemitteilung /

Fraunhofer UMSICHT hat für das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech eine Ökobilanz für Lithiumhydroxid-Monohydrat (LHM) in Batteriequalität erstellt. Das Unternehmen plant den Bau eines Konverters in Guben (Lausitz), um LHM für Anwendungen in der Elektromobilitätsbranche zu produzieren. Die Ökobilanz zeigt im Basisfall einen Carbon Footprint von 10,5 kg pro Kilogramm LHM in Batteriequalität. Zudem zeigen die Forschenden auch Potenziale auf, wie die Emissionen bis auf 5,4 kg CO2-eq. pro kg LHM zu senken sind.

Fraunhofer UMSICHT bewertet die Umweltauswirkungen von hochqualitativem, batteriefähigen LHM aus dem Gubener Konverter von Rock Tech - »from cradle to gate«, von der Mine bis zum Werktor. Die Ökobilanzierung berücksichtigt verschiedene Wirkkategorien; aber der Schwerpunkt liegt auf dem Carbon Footprint. Im Basisszenario berechnen die Forschenden den Fußabdruck mit 10,5 kg CO2-eq. pro kg LHM - einschließlich aller vorgelagerten Emissionen und der angenommenen Transportstrecke von Australien nach Deutschland. Im Basisszenario sind die Hauptemissionsquellen die Energieversorgung des Gubener Konverters (durchschnittlicher Netzmix aus Strom, Erdgas und Dampf, ohne Transport) mit 4,3 kg CO2-Äq., der Abbau und die Aufkonzentrierung von Spodumen mit 3,8 kg CO2-Äq. sowie der Transport und der Verschiffung von Spodumenkonzentrat mit 0,7 kg CO2-Äq. Die Ökobilanz-Studie wurde zusätzlich durch die DEKRA einem Critical Review nach den Normen ISO 14071:2006 (Abschnitt 4.3.3) und ISO 14044:2006 (Abschnitt 6.2) unterzogen.

Potenzial für geringere Emissionen

»Im Vergleich mit der Literatur erreicht Rock Tech damit bereits im Basisszenario einen guten Wert«, erklärt Dr. Markus Hiebel vom Fraunhofer UMSICHT. Darüber hinaus sei durch eine gezielte Auswahl von Material und Energielieferanten ein theoretischer CO2-Fußabdruck von 5,4 kg CO2-eq./kg LHM möglich.

Die Umstellung der Stromversorgung vom aktuellen Netzmix auf ausschließlich erneuerbare Energien könnte den Fußabdruck im Vergleich zum Basisszenario um mehr als 20 Prozent verringern. Auch beim Abbau und der Aufbereitung des Spodumens liegen große Potenziale zur Reduzierung: Die angedachten Rohmaterial-Lieferungen aus dem Georgia Lake Projekt von Rock Tech in Ontario (Kanada) oder die von einigen bestehenden australischen Minenunternehmen geltend gemachten geringeren Emissionen wurden bislang nicht betrachtet, könnten den Fußabdruck aber nach deren Erschließung erheblich verringern.