Local Energy Systems

Am Duisburg Gateway Terminal werden erste Tests zur Inbetriebsetzung von Wasserstoff-Blockheizkraftwerken und Brennstoffzellen begonnen

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Im Forschungsprojekt »enerPort II« ist ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht: Das Energiesystem zur nachhaltigen Versorgung des Duisburg Gateway Terminal ist errichtet. Ab sofort laufen Tests zur Inbetriebsetzung von Wasserstoff-Blockheizkraftwerken und Brennstoffzellen.

Gruppenbild am Duisburg Gateway Terminal
© marco stepniak
Gruppenbild am DGT (v.l.): Markus Bangen (duisport-CEO), Viktor Haase (Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen), Prof. Manfred Renner (Institutsleiter Fraunhofer UMSICHT), Michael Stipa (Senior Vice President Geschäftsentwicklung & Produktmanagement Stationäre Energielösungen bei Rolls-Royce Power System), Armin Fürderer (Vice President Sustainable Customer Solutions Rolls-Royce Power Systems), Alexander Garbar (Leiter Unternehmensentwicklung bei duisport).
Manfred Renner am DGT
© Fraunhofer UMSICHT
UMSICHT-Institutsleiter Prof. Manfred Renner am Duisburg Gateway Terminal.
Blockheizkraftwerk am Duisburg Gateway Terminal
© Fraunhofer UMSICHT
Ab sofort laufen am Duisburg Gateway Terminal Tests zur Inbetriebsetzung von Wasserstoff-Blockheizkraftwerken und Brennstoffzellen.

Zur Erinnerung: Im Projekt »enerPort II – Optimierter Energieeinsatz im Hafen-Microgrid @ DGT« wird – gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Förderkennzeichen 03EN3046) und geleitet von Fraunhofer UMSICHT und duisport – ein Transformationskonzept zur nachhaltigen und intelligenten Energieversorgung des Duisburg Gateway Terminals (DGT) umgesetzt. Im Zentrum steht ein Microgrid, das verschiedene Energieumwandlungs- und -speicheranlagen zur Bereitstellung von Strom und Wärme umfasst – von Photovoltaik über wasserstoffbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) bis zu Brennstoffzellen. Auch die theoretische Versorgung umliegender Quartiere mit Wärme und Strom untersucht das Projektkonsortium.

Seit Eröffnung des Duisburg Gateway Terminal im September 2024 ist einiges passiert: Im März 2025 haben die letzten ausstehenden Komponenten des Energiesystems – die beiden Wasserstoff-Blockheizkraftwerke – mit Hilfe von vier Schwertransportern die ehemalige Kohleninsel im Duisburger Hafen erreicht. Ihre elektrische Gesamtleistung: 1.880 kW. Es folgten die Installation von Wasserstoff-Rohrleitungen, die Verkabelung sowie die finalen Installationen. Die letzten baulichen Maßnahmen um die Anlagen herum wurden im April abgeschlossen und garantieren sowohl die sichere Begehung als auch zukünftig den sicheren Betrieb. Anfang Mai wurde der erste Wasserstoff angeliefert, um den Einsatz der Rohrleitungen zu testen.

Nun beginnen die Tests zur Inbetriebsetzung von BHKW und Brennstoffzellen: »Der Betrieb des Energiesystems wird an die Bedarfe der Krananlagen, der Landstromversorgung für Schiffe, der Ladestationen für PKW, der Gebäude am Terminal, der Beleuchtung und anderer kleiner Verbraucher angepasst«, erläutert Prof. Anna Grevé von Fraunhofer UMSICHT. »Hierbei können wir verschiedene Zielsetzungen verfolgen – z. B. die Minimierung von CO2-Emissionen oder Kosten.« Die möglichen Betriebsstrategien werden mit mathematischen Optimierungen an das jeweilige Ziel angepasst. Der entsprechende Fahrplan wird mittels intelligenter Algorithmen unter Berücksichtigung der Randbedingungen und Kosten ermittelt.

Wie auch andere Hafenprojekte von diesen Forschungsergebnissen profitieren können, spielt übrigens schon vor Projektende (Dezember 2025) eine große Rolle: Anfang Mai fand bei Fraunhofer UMSICHT mit Teilnehmenden aus dem e4ports-Netzwerk ein Workshop zum Thema »Erneuerbare Energien und neue Energiesysteme in Häfen« statt. »Im Erfahrungsaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern ähnlich gelagerter Projekte ging es um Themen wie rechtliche Rahmenbedingungen, Genehmigungsprozesse und Betreibermodelle«, so UMSICHT-Wissenschaftler Dr. Björn Hunstock. »Auch Hemmnisse und Lösungsansätze zur Verbesserung der komplexen Prozesse für die Energiewende in Häfen wurden diskutiert.« Im Nachgang zum Workshop ist eine Veröffentlichung in Kooperation mit der NOW GmbH geplant. Zielgruppe: Politik, Forschung und Häfen im Transformationsprozess.

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