KlimaCent

Klimaschutz in der Tourismusindsutrie

Klimaneutrale Weiterenwicklung

In der Tourismusindustrie fehlen derzeit branchenübergreifende Maßnahmen zur Umsetzung nachhaltiger Lösungen.

Modellregion Lausitzer Seenland

In der Modellregion Lausitzer Seenland wurden erste Projekt in den Bereichen nachhaltiges Bauen und Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr umgesetzt.

Projektziele: Klimaneutrale Weiterentwicklung der Tourismusdestinationen

Klimaschutz ist ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Entwicklung. In der Tourismusindustrie fehlen derzeit branchenübergreifende Lösungen und finanzielle Mittel zur Umsetzung nachhaltiger Lösungen. KlimaCent schafft Abhilfe und entwickelte ein Finanzierungsmodell von der und für die Tourismuswirtschaft. Dieses wird an konkreten Beispielen - Insel Juist und Lausitzer Seenland - demonstriert.

Nutzen: Einheitliches branchenübergreifendes Tool für alle Stakeholder*innen

Es existieren bereits zahlreiche Bilanzierungs- und Kompensationsverfahren für Treibhausgase im Bereich Tourismus und mehrere teilweise konkurrierende Standards und Label. Es fehlen jedoch branchenkonforme Lösungen, die eine Zahlungsbereitschaft bei der Zielgruppe generieren könnten, um passgenau für die einzelnen Leistungsträger*innen der Tourismusbranche konkrete Maßnahmen auch finanzieren zu können.

Zielgruppe des Projekts KlimaCent sind nationale Tourismusdestinationen, die eigene Klimaschutzprojekte umsetzen und dafür Finanzmittel generieren und/oder erhalten möchten. Im Rahmen des Projekts werden Treibhausgasminderungsziele und deren Wirkungskette passgenau für die einzelnen Leistungsträger der Tourismusbranche sichtbar gemacht sowie konkrete Umsetzungsmaßnahmen identifiziert, die zu einer messbaren Minderung von Treibhausgasen führen. Zudem wird ein Finanzierungsmodell in Form eines Beitragsfonds entwickelt.

Ergebnis: Innovatives Finanzierungs- und Steuerungsmodell für Klimaschutzaktivitäten

Ziel des Projekts war die Entwicklung eines branchenweiten Finanzierung- und Steuerungsinstrumentes für Klimaschutz in der Tourismuswirtschaft. Im Ergebnis von KlimaCent wurde im partizipativen Verfahren mit der Tourismuswirtschaft der Deutsche Klimafonds Tourismus (DKT) konzipiert, der nach Projektende durch den Dachverband realisiert werden soll. Hiermit bietet sich die Möglichkeit, mit einer branchennahen Lösung nationale Tourismusdestinationen nachhaltiger zu gestalten, touristische Leistungsträger für ein Engagement im Klimaschutz zu gewinnen und somit den touristischen Fußabdruck in Deutschland zu senken. Neben dem Klimaschutzeffekt soll gleichzeitig die Attraktivität beteiligter Destinationen gesteigert werden.

Die in den Modellregionen (Juist und Lausitzer Seenland) konzeptionierten ersten Umsetzungsprojekte (nachhaltiges Bauen, Elektromobilität im öffentlichen Personennahverkehr) können langfristig den Energieverbrauch senken und Emissionen wie auch Lärmemissionen in den Modellregionen reduzieren. So ergeben sich nicht nur für die Touristen und Touristinnen, sondern auch für die Anwohner*innen positive Effekte und die Steigerung der Lebensqualität.

Wird davon ausgegangen, dass nur für circa 20 Prozent der Übernachtungen ein zusätzlicher Klimabeitrag von 1,00 Euro in den Fonds eingezahlt, und dieser Beitrag von der Tourismuswirtschaft mindestens verdoppelt wird, so würde der Klimabeitragsfonds über ein jährliches Volumen von circa 40 Millionen Euro verfügen. Würde diese Summe in alternative Energien, etwa in Photovoltaik-Anlagen, investiert, ergäbe sich eine Einsparung von bis zu 16.500 t CO2 pro Jahr

Hohe Bereitschaft, am Klimaschutz zu partizipieren

Die Bereitschaft von Touristinnen und Touristen, am Klimaschutz zu partizipieren, ist ersten Befragungen zufolge hoch: So sagen in einer Erhebung von 2013 zwei Drittel der Juist-Touristen, dass sie bereit wären, einen finanziellen Beitrag pro Tag/Person aufzuwenden, um einen Beitrag zur Klimaanpassung der Insel zu leisten. Es müsse aber sichergestellt sein, dass die finanziellen Mittel auch auf der Insel eingesetzt werden.

Projektpartner

  • myclimate Deutschland gGmbH
  • BTU Cottbus
  • Gemeinde und Kurverwaltung Juist Futour GmbH
  • Lausitzer Seenland e.V.
  • Center for Innovation and Sustainability in Tourism CIST e.V.

Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Laufzeit: Januar 2017 bis Dezember 2019

Förderkennzeichen: 03KF0054A

Website: www.bmbf.de