Defossilisierung in der Industrie  /  27. Oktober 2020  -  28. Oktober 2020

3. Konferenz zur nachhaltigen chemischen Konversion in der Industrie im Rahmen des Verbundprojektes Carbon2Chem®

Deutschland zählt zu den führenden Industrienationen und steht damit auch in der besonderen Verantwortung, bei der Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaabkommens und des Green Deals der EU-Kommission aktiv mitzuwirken, ohne seine Wettbewerbsfähigkeit und damit verbunden die Sicherung von Arbeitsplätzen einzubüßen. Energieintensive Industriezweige, wie die Stahl-, die Chemie- und die Zementindustrie, sind für die europäische Industrie unverzichtbar. Die Defossilisierung und Modernisierung dieser Industriesektoren ist daher von zentraler Bedeutung.

Deutschland ist auch Innovationsland und als solches haben im Juni 2016 18 Partner aus Wirtschaft und Forschung begonnen, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit im Projekt Carbon2Chem® miteinander zu verbinden. Unter dem Dach des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts wird an Lösungen gearbeitet, die aus dem klimaschädlichen CO2 der industriellen Produktion einen Rohstoff für die Chemieindustrie erzeugen. Durch eine Vernetzung der unterschiedlichen Branchen und dem Einsatz von Erneuerbaren Energien wird aus dem CO2 ein wertvoller Rohstoff für eine klimafreundliche Produktion von z. B. synthetischen Kraftstoffen, Kunststoffen oder Basischemikalien. Ziel von Carbon2Chem® ist es, bis 2030 das CO2 aus den Industrieprozessen in Deutschland nachhaltig nutzbar zu machen.

Während der 3. Konferenz zur nachhaltigen chemischen Konversion in der Industrie möchten wir mit Ihnen über die erreichten Ziele und über die bestehenden Herausforderungen bei dem gesetzten Ziel sowie der Umsetzung innovativer Ansätze wie Carbon2Chem® diskutieren. Bitte merken Sie sich den Termin bereits vor. 


Wir sehen uns!
 

 

Veranstalter

GRUNDLAGENFORSCHUNG
Am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion finden wir Wege, Energie ­effizient in speicherbare und nutzbare Formen umzuwandeln. Hier suchen wir dabei vor allem nach geeigneten Katalysatoren für die dazu notwendigen chemischen Reaktionen. In aller Regel versucht die Industrie CO2 durch Vermeidung einzusparen und hierzulande arbeitet die Industrie bereits mit dem minimalen Einsatz von Kohlenstoff. Eine komplette Vermeidung ist jedoch nicht möglich. Mit Carbon2Chem® entwickeln wir für diese ­Industrien ein Bau­­kastenprinzip aus dem sich Module zur Umsetzung der Energiewende generieren lassen.


ANGEWANDTE FORSCHUNG
Als Institut, dessen Leitsatz »Produzieren ohne Rohstoffe« ist, passen wir hervorragend in dieses Projekt. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT forscht bereits seit einigen Jahren in Projekten, die sich zum Ziel gesetzt haben, sowohl den CO2-Ausstoß als auch den Abbau fossiler Rohstoffe weiter zu reduzieren und stattdessen »Abfallprodukte« wie zum Beispiel die Hüttengase, die bei der ­Stahlproduktion zwangsläufig entstehen, zu nutzen, um sie für die Produktion von ­Chemikalien wie zum Beispiel Methanol zu verwenden. Deshalb wollen wir mit Carbon2Chem® den Kohlen­stoff im Kreislauf führen, sodass er nicht freigesetzt, sondern nach der Entstehung in der Stahlproduktion vor Ort nachhaltig weiter verwertet wird.

INDUSTRIE
thyssenkrupp
leistet hier als erstes Industrieunternehmen, zusammen mit der Wissenschaft und anderen Partnern aus der Industrie, Pionierarbeit. Es geht uns hierbei nicht um eine einzelne Lösung, sondern um einen Baukasten von Lösungen, die auch von andere Hütten und Branchen genutzt werden können. Am Ende sollen alle Technologiemodule miteinander verknüpfbar sein. Die erste Anwendung im industriellen Maßstab nehmen wir im Stahl­bereich – einem sehr CO2-intensiven Industriezweig – vor. Damit leisten wir im ­industriellen Umfeld eine Vorarbeit, um die Module auch auf andere Industriezweige ausweiten zu können. Was uns als diversifiziertem Konzern wieder zugutekommt.



Teilnehmerkreis

Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie alle Projektbeteiligten.