enerPort: Effiziente Energieversorgung von Binnenhäfen

Effiziente Energieversorgung von Binnenhäfen am Beispiel des Duisburger Hafens – Entwicklung eines Gesamtkonzepts

Hafenquartett

Herz der enerPort-Metastudie ist das so genannte Hafenquartett. Es spiegelt die Vielfalt der deutschen Binnenhäfen wider.

Projektziele: Die Energiewende in Binnenhäfen voranbringen

Wie lassen sich Binnenhäfen als Stadtquartiere in Bezug auf Herausforderungen der Energiewende weiterentwickeln? Diese Frage stand im Zentrum des Projektes »enerPort – Sektorenkopplung und effiziente Energieversorgung von Binnenhäfen am Beispiel des Duisburger Hafens«. Wesentliches Merkmal des Vorhabens: Es wurden keine objekt- oder unternehmensbezogenen Einzelmaßnahmen angestrebt, sondern Lösungen zur ganzheitlichen Transformation des Hafens standen im Mittelpunkt. Dabei wurde ein crossindustrieller Ansatz zur Sektorenkopplung von Energiewirtschaft mit Produktion, Logistik, urbanem Raum und Mobilität verfolgt, um übergreifend Synergien zu schaffen und die Potenziale der Standorte voll auszuschöpfen.

Projektnutzen: Lösungen zur dezentralen Energieversorgung

Mehr als 170 Binnenhäfen gibt es in Deutschland. Ihre Besonderheit: Neben dem nationalen und internationalen Gütertransport und den Logistikunternehmen sind in den Häfen weitere Industrieunternehmen und Gewerbegebiete angesiedelt. Zudem stehen Binnenhäfen durch die Nähe zu Wohngebieten zunehmend in der Verantwortung, zu einer attraktiven Wohnumgebung beizutragen.

Vor allem aber besitzen Binnenhäfen eine hohe Bedeutung für die Volkswirtschaft und tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung und Wertschöpfung in den Regionen bei: Sowohl Endverbraucher als auch weiterverarbeitende Betriebe werden über die Häfen erreicht. Binnenhäfen verbinden dabei den Transport von Gütern über Straße, Schiene und Wasserwege.

Vor diesem Hintergrund greifen bisherige objekt- oder unternehmensbezogene Einzelmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien in Häfen zu kurz, denn sie lassen die vorhandenen Synergiepotenziale außer Acht. Vielversprechender ist der Ansatz, Binnenhäfen mit Blick auf die Energiewende als Stadtgebiete mit eigenem Anforderungsprofil und großem Entwicklungspotenzial zu sehen.

Im Rahmen von »enerPort« sollten daher Lösungskonzepte zur dezentralen Energieversorgung als wesentlicher Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele in Häfen entstehen. Am Beispiel des Duisburger Hafens wurde aufgezeigt, wie Binnenhäfen in Bezug auf die anstehenden Herausforderungen der Energiewende weiterentwickelt werden können.

Projektergebnis: Technologieoffene und übertragbare Gesamtkonzepte zur Energienutzung und -versorgung von Binnenhäfen

Eines der Projektergebnisse: eine Metastudie, die sowohl eine Kategorisierung von Binnenhäfen als auch eine Übersicht zu bisherigen Forschungs- und Umsetzungsprojekten liefert. Herzstück ist das so genannte Hafenquartett. Es spiegelt die Vielfalt der deutschen Binnenhäfen wider und zeigt am Beispiel von 31 Häfen die zu berücksichtigende Bandbreite energetisch bedeutsamer Charakterisierungsmerkmale – von Quartiersanbindung und Modalität (Anschluss an die Verkehrswege Wasser, Straße und Schiene) über das Potenzial von Photovoltaik und Windkraft bis zur Entfernung zu den nächsten Gas- und Wasserstoffleitungen.

Ebenfalls im Rahmen des Projektes entwickelt wurden Transformationskonzepte zur nachhaltigen Energieversorgung von Binnenhäfen am Beispiel verschiedener Bilanzräume am Duisburger Hafen. Diese Konzepte zeichnen sich durch jeweils unterschiedliche Technologiekombinationen aus, die im Rahmen des Projekts multikriteriell und hinsichtlich ihrer Robustheit gegenüber verschiedenen Szenarien zur Entwicklung externer Randbedingungen bewertet wzrdeb. Schließlich wurden die vorgesehenen Betriebsweisen der in den Konzepten jeweils vorhandenen Anlagen weitergehend mathematisch optimiert.

Parallel dazu ist eine Typologie zur Beschreibung von Binnenhäfen entstanden. Sie berücksichtigt u. a. Lagerstrukturen und Unternehmenslandschaft und unterscheidet beispielsweise zwischen Handelshäfen und spezialisierten Häfen. Die Typologie bietet Orientierung bei Überlegungen zur Übertragbarkeit bereits entwickelter Transformationskonzepte für eine lokale Energiewende auf andere Binnenhäfen. In einer »Prozessübersicht zur Unterstützung der energetischen Transformation von Binnenhäfen« wurde die entwickelte Methodik zusammengefasst, um die Übertragung der Ergebnisse auf weitere Standorte zu erleichtern.

Projektpartner

  • Duisburg Hafen AG

Förderung

BMWK

»enerPort – Sektorenkopplung und effiziente Energieversorgung von Binnenhäfen am Beispiel des Duisburger Hafens« wurde im Rahmen von »EnEff:Hafen« vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Kennzeichen: 03EN3002.

Laufzeit: Juni 2019 bis November 2021