enerPort II: Containerterminal nachhaltig mit Energie versorgen

Photovoltaik, Brennstoffzellen und Blockheizkraftwerke sowie Strom- und Wasserstoffspeicher intelligent verknüpfen

Duisburg Gateway Terminal

Im Projekt »enerPort II – Optimierter Energieeinsatz im Hafen-Microgrid @ DGT« wird ein Transformationskonzept zur nachhaltigen und intelligenten Energieversorgung des Duisburg Gateway Terminals (DGT) umgesetzt.

Projektziele: Das Duisburg Gateway Terminal (DGT) soll klimaneutral betrieben werden

Das Vorgängerprojekt »enerPort – Sektorenkopplung und effiziente Energieversorgung von Binnenhäfen am Beispiel des Duisburger Hafens« liefert die Basis: ein Transformationskonzept zur nachhaltigen Energieversorgung von Binnenhäfen. Dieses Konzept wird nun im Rahmen von »enerPort II – Optimierter Energieeinsatz im Hafen-Microgrid @ DGT« am Duisburg Gateway Terminal in die Praxis umgesetzt – wobei die Klimaneutralität von Anfang an mitgedacht wird. Gleichzeitig untersuchen die Projektpartner, ob und wie benachbarte Quartiere mit Energie vom Terminal versorgt werden können.

Zentrales Element ist das lokale Energienetz (Microgrid), über das der Energieaustausch zwischen den angeschlossenen Anlagen ermöglicht wird. Am Standort wurden Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,3 MWp, zwei wasserstoffbetriebene Blockheizkraftwerke mit jeweils 931 kWel , zwei Brennstoffzellen mit jeweils 600 kWel und ein Batteriespeicher mit einer Leistung von 1,5 MW installiert. Dieses System versorgt die Krananlagen, Ladesäulen, Landstromanlagen für Schiffe, das Bürogebäude sowie die Beleuchtung und weitere kleinere Verbraucher mit Strom. Wasserstoff wird ausschließlich dann zur Stromerzeugung eingesetzt, wenn die PV-Anlagen nicht ausreichend Strom liefern und der Batteriespeicher entleert ist. Die bei der Verbrennung von Wasserstoff freiwerdende Wärme wird zur Beheizung des Bürogebäudes genutzt.

Der Anschluss an das öffentliche Stromnetz trägt zur Versorgungssicherheit des Terminalbetriebs bei. Zudem kann überschüssig dezentral erzeugter Strom hierüber in das öffentliche Netz eingespeist werden. Zielsetzung des Projektes ist jedoch, den Austausch von Strom über diesen Anschlusspunkt auf ein Minimum zu reduzieren – sowohl hinsichtlich der Einspeisung als auch der Ausspeisung.

Für die Energieversorgung des DGT in der beschriebenen Weise wurde eine intelligente Steuerung des Gesamtsystems entwickelt. Hierbei werden die Anlagenfahrpläne mit Hilfe intelligenter mathematischer Algorithmen optimiert. Optimierungsziele wie Kostenreduzierung, Emissionseinsparung, Erhöhung der Autarkie und Minimierung der Spitzenlast werden simulativ betrachtet.

Projektnutzen: Lösungen zur dezentralen Energieversorgung und für das Erreichen der Klimaschutzziele

Häfen sind besondere Quartiere im Sinne der Energiewende: Logistik, Gewerbe, Industrie, Wohnbebauung liegen nah beieinander und bieten gute Voraussetzungen für synergetische Lösungen. Solche lokalen Energiesysteme sind wichtige Bausteine der Energiewende. Ihre Entwicklung und mathematische Optimierung – wie im Projekt »enerPort II« umgesetzt – tragen zu höherer Effizienz und Versorgungssicherheit bei und ermöglichen Erkenntnisse mit hohem Übertragbarkeitspotenzial auf weitere Binnenhäfen.

Zwischenergebnisse: Vom Spatenstich über die feierliche Eröffnung bis zur Lieferung der Anlagen

Im März 2022 starteten die Bauarbeiten zur Errichtung des neuen Containerterminals auf der ehemaligen Kohleinsel im Duisburger Hafen. Im September 2024 folgte die feierliche Eröffnung: Der erste Bauabschnitt ist fertiggestellt, das Duisburg Gateway Terminal ist offiziell einsatzfähig.

Das entwickelte und für die vorgesehene Versorgung optimal dimensionierte Energiesystem wurde im Juli 2025 am DGT installiert, und die Anlagen wurden in Betrieb genommen. Hieran schließt sich der Probebetrieb des Energiesystems an.

Projektpartner

  • Duisburg Hafen AG
  • Westenergie Netzservice GmbH
  • Rolls-Royce Solutions GmbH
  • Netze Duisburg GmbH
  • Stadtwerke Duisburg AG
  • Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH

Förderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

»enerPort II – Optimierter Energieeinsatz im Hafen-Microgrid @ DGT« wird im Rahmen der »Technologieoffensive Wasserstoff« vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert. Kennzeichen: 03EN3046.

Laufzeit: Dezember 2021 bis Mai 2026